Architekturen des Sehens. Bauten in Bildern des Quattrocento (2015)

Johannes Grave

Verlag: Fink Verlag München
Erschienen: 2015
Preis: EUR 54.00 / CHF 65.90
Umfang: 400 S.
ISBN: 978-3-7705-5800-1
Als Fresken, aber auch als Tafelbilder setzen Gemälde des 15. Jahrhunderts immer schon eine Wand und damit Architektur voraus. Wie aber verhält sich das Bild zu diesem architektonischen Rahmen, wenn es selbst Gebäude oder Räume darstellt und durch eine perspektivische Erschließung der Bildtiefe seine Bindung an die Fläche zu überwinden scheint? Während die Architekturdarstellung lange vor allem als Hilfsmittel zur Anwendung der Linearperspektive verstanden wurde, macht die vorliegende Studie auf überraschend komplexe Konstellationen zwischen Bildern und den in ihnen gezeigten Bauten aufmerksam. Keineswegs diente die Darstellung von Architektur vorrangig dazu, den Realitätseffekt der Perspektive zu nutzen und das Bild als „offenstehendes Fenster“ erscheinen zu lassen. Vielmehr konfrontieren gerade die Bauten in Bildern des Quattrocento oftmals mit Ambiguitäten und Irritationen. In Analysen zentraler Texte (von L. B. Alberti, N. Cusanus u. a.) sowie exemplarischer Bilder (von Masaccio, Piero della Francesca, Cosmè Tura, Jacopo Bellini, Andrea Mantegna, Giovanni Bellini u. a.) zeigt das Buch, welche Einsichten über die Bildauffassung der Frührenaissance sich aus den Darstellungen von Architektur gewinnen lassen.